Der Berauer ist schuld… …an den Variationen über das Wunderbare. Das ist doch ein recht üblicher österreichischer Ansatz. Der ist der österreichischen Denke und Realität geschuldet. Hierzulande ist es immer gut, wenn man rechtzeitig einen hat, der schuld ist.
„Angeklagter - treten Sie vor. Gestehen Sie, eine Idee gehabt zu haben? Und im Folgenden andere Personen in dieses Gedankenkonstrukt eingeweiht zu haben? Dazu sei angemerkt, dass Sie sich dabei Gedanken um etwas machen, das nach unserer Einschätzung sich ohnehin Ihrem Gestaltungsvermögen weitestreichend entzieht um nicht deutlich drastischer zu sagen - auf dessen Gedeihen Sie wahrlich keinen allzugroßen Einfluß haben.“
Jetzt kann ich dem aber entschieden die Tatsache entgegenhalten, dass Musik etwas ganz Wunderbares ist (bzw. manchmal sein könnte). Und damit - also mit dem Erschaffen derselben - der Berauer sehr wohl etwas zum oben Erwähnten beitragen kann.
Darum ist es nun unerlässlich das Oben erwähnte zu präzisieren. Weil man ja sonst gar nicht Nichts wissen täte, worauf sich die nebulosen ausschweifenden Abschweifungen bezogen hätten. (Würde der Thoma gesagt haben.)
Es war so eine Idee eben. The Echoes of the Miraculous. Eine Komposition. Und da gibts dann immer so… Überreste.
Skizzenblätter - genauer gesagt. Weil nämlich die Musiker auch skizzieren. Mit Noten halt. Und der Johannes hatte also die Idee, dass ich die Notenblätter als grafisches Ausgangsmateriel verwenden könnte, um Illustrationen zu dem Thema und - nach meinem Wunsch - zur Komposition - zu machen.
Das fand ich gut und dann hab ich es gemacht.
Und dann sahen wir, dass es gut war. Und am siebten Tag, als wir ruhten, fragten wir uns: Wie wollen wir das den Leuten in Verbindung mit der Komposition denn zeigen?
Gute Frage. Haben wir da gesagt.
So eine Vernissage mit Klavierbegleitung? Nein.
Das war dann der Moment, in dem das Geschehene und Vorangegangene zum Präludium wurden, für einen Anfang 2.0.
Die Variationen über das Wunderbare.
Klingt stimmig. Ist es auch.
Ob da jetzt auch nur der Berauer schuld ist - also so ganz allein - könnt ich nicht mit Sicherheit sagen.
Ich bekenne, dass mich da auch eine Teilschuld trifft.
Weil dann nämlich, haben wir so geredet und vorundnachgedacht, dass es eine Freude war und wir so assoziativ herumgehüpft sind von Idee zu Idee. Und dann haben wir den Pfeffer gefragt, ob ihm das gefallen täte und wenn es ihm das täte, wär es doch noch besser wie gut, wenn er da auch mitmachen möchte.
Na - und das wars dann auch schon.
Machen wir uns auf die Suche nach dem Wunderbaren - und das jetzt zu dritt. (Nur einer weniger, wie die Daltons.)
Was alleine schon schwierig ist, wird zu dritt… leichter. Überraschend, aber richtig erfrischend.
Also hat das alles Gestalt angenommen - erst diffus und dann immer präziser und konturierter. Bis es schliesslich in den gemeinsamen Abend mündete, den wir als Gäste im Theater Phoenix (Dank an Harald Gebhartl) veranstalten werden. Und das schon bald - am 2. November 2011 um 19.30h. |